Napalm Death


Support: Lock Up, Power Trip, Brujeria
Samstag 20.05.2017 München, Backstage Werk

Samstag 20.5, der verschobene Termin vom fünften Mai für Napalm Death stand an. Doch nicht nur das, spielt doch Shane Embury in drei von 4 Bands des Abends seinen Bass. Die Erwartungen an den Abend waren sehr hoch und sollten nicht enttäuscht werden. Doch alles schön der Reihe nach:

Kurz nach Einlass wurden zur Einstimmung „Lock Up“ von der Leine gelassen. Hier hatte Shane seinen ersten von insgesamt 3 Einsätzen des Abends. Sänger Kevin Sharp tobte mit growl & shout barfuß über die Bühne und der „100% Satanic Grindcore“ ging anscheinend verdammt gut in die Gehörgänge der Fans. Mosh- und Circlepit mussten nicht von der Bühne aus eingefordert werden, so konnte jeder der wollte seine über die Woche angestauten Aggressionen loswerden.

Nach einer guten halben Stunde und einer kurzen Umbaupause hatte „Power Trip“, fünf Jungs aus Dallas Texas, die Bühne für sich. Mit einem kurzen Statement „In Dallas we don’t vote presidents, we shoot them!“, waren alle Fronten geklärt und eine gute Mischung aus Crossover und Trashmetal fegte alle politischen Gedanken beiseite. Auch hier ließ sich das Publikum nicht lange bitten und ging sofort mit dem Sound mit. Auch hier gab es eine gute halbe Stunde voll auf die zwölf bis auch hier der Vorhang fiel.

„Brujería“ waren die Nächsten im Bunde. Für Shane Embury der zweite Einsatz des Abends. Auch hier ließen politische Statements nicht lange auf sich warten. Zwar waren die 2 Shouter der Band neben ein paar Brocken Englisch nur des Spanischen mächtig aber Fuck Trump war dann doch recht eingängig und fand somit beim Publikum sofort Gehör. Ein paar Töne zur Legalisation von Marihuana gab es ebenfalls, eine direkte Si/No Abstimmung wobei der Ausgang ja von vorneherein klar war. Als Abschluss gab es eine härtere Variante von Macarena mit einer kleinen Textänderung auf Marihuana was auf jeden Fall ziemlich witzig war.

Last but not least durften jetzt dann doch endlich „Napalm Death“ auf die Bühne und damit das lang ersehnte Highlight des Abends. Viel gibt es prinzipiell nicht zu sagen aus das Barney auf der Bühne nach wie vor einfach eine Macht ist. „Napalm Death“ lässt es sich einfach nicht nehmen sich als politische Band zu präsentieren und den Zorn und die Wut über das Establishment und die eigentliche Brutalität des Reallife den Menschen entgegenzuschleudern. Fast anderthalb Stunden gab es ordentlich auf die Ohren und ich denke wer dabei seine Antiaggresionstherapie nicht mit Erfolg abschließen konnte war selber schuld.

(Text & Bilder: Björn Engelke)